2020 ist kaputt. Schon jetzt. Die Bayreuther Festspiele wurden abgesagt und das große Mahlerfestival in Amsterdam, sowieso Tausende große und kleine Konzerte und etliche Opernvorstellungen, das große Beethovenjahr ist bisher ein Jahr ohne Musik. Viele Musiker*innen sitzen in ihren Wohnungen und bangen um ihre Existenz, und sehr viele, ob sie nun existenziell getroffen sind oder nicht, versuchen sich irgendwie anders zu beschäftigen. Die Pianistin Sophie Pacini verlässt ihr Haus auch nur in Ausnahmefällen und verbringt deshalb viel Zeit an ihrem Privatflügel, in ihrer »Werkstatt«, wie sie sie nennt. Übt, reflektiert, übt. Das Musiker*innensein geht ja weiter. In der Community ist ein gewisser Trotz spürbar, der Wunsch, einfach so gut es geht so weiterzumachen wie bisher – und das äußert sich vor allem in überall auftauchenden Streaming-Videos in Sozialen Netzwerken. Tun wir uns damit einen Gefallen?